Doku des Alltags: Strecken und Bahnhöfe
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Eine Bahnfahrt durch Nordthüringen
Großheringen – Sömmerda – Straußfurt – Döllstädt (– Mühlhausen)

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im Sommer 1994 unternahm ich eine Rundtour mit dem Tramper-Monats-Ticket durchs nördliche Thüringen. Hauptziel war der Bahnhof Sömmerda, dessen Turmbahnhof mir schon früher auf Streckenkarten ins Auge gestochen war. Um Übernachtungskosten zu sparen und dafür mehr in Filme zu investieren, sollte das wieder an einem Tag bewerkstelligt werden.
Also ging es so früh wie möglich von München (ab 4:53) nach Naumburg, von dort über Großheringen nach Sömmerda. Schließlich weiter nach Straußfurt und über die (zwischenzeitlich stillgelegte) Verbindungsstrecke über Bad Tennstedt nach Döllstedt nordwärts nach Mühlhausen (Thür). Anschließend weiter nach Leinefelde und von dort nach Kassel-Wilhelmshöhe, wo ich dann um 19:21 in einen ICE zurück zurück nach München stieg.

1.) Ludmilla-Begegnung in Camburg, dem nördlichen Ende der hier noch bestehenden Elektrifizierungslücke ab Probstzella. Die Anreise erfolgte mit dem IC 804 "Hans Sachs" München – Berlin. München ab 4:53. Kurz vor 10 Uhr klappert der 232-geführte Zug über zahlreiche Weichenverbindungen durch den Bahnhof Camburg. Die Saalbahn war zum Zeitpunkt fast durchgehend eine Baustelle für die bevorstehende Wiederelektrifizierung. Bis Camburg wurde auf dem Gegengleis gefahren. Der Bahnhof war gerade im Begriff, einige Um- und Rückbauten zu erfahren. Die Einfahrt erfolgte über eine nördlich der Streckengleise gelegenen Gleisgruppe, die wohl normalerweise nur von Güterzügen genutzt wurde.
2. + 3.) Vorbei am Fdl-Stellwerk Cb durch den in der Kurve liegenden Bahnhof. Bevor hier die Lichtsignale standen gab es direkt am Stellwerk eine Signalbrücke. Die 232 auf dem äußersten Gleis hat einen Güterzug am Haken. Auf Gleis 1 steht ein Gleisbauzug. Heute führen nur noch 3 Gleise durch den Bahnhof. Der Bahnsteig 1 (links) verschwand, dafür wurde für Gleis 1 ein neuer Hausbahnsteig geschaffen. Gleis 2 rückte parallel an Gleis 1, das hier zu sehende Gleis 3 wurde abgebaut und dafür der Bahnsteig 2 erhöht und verbreitert.

Ein Stück nördlich von Camburg befindet sich ein Gleisdreieck. Von der Saalbahn biegt zunächst ein Ast nach Großheringen ab, während im weiteren Verlauf wiederum von Großheringen kommend die Thüringer Bahn aus Erfurt auf die Saalbahn Richtung Naumburg stößt. Der Bahnhof Großheringen ist von der Saalebahn unberührt.

Um 10 Uhr legte der IC 804 in Naumburg Hbf einen Halt ein (der Bahnhof kommt irgendwann noch einen gesonderten Beitrag). Um 11:47 ging es dann weiter mit der RB 6221 Halle – Erfurt, die mich dann zum Ausgangspunkt Großheringen brachte.
4. + 5.) Um 11:53 ging es zum zweiten Mal durch Bad Kösen, um dann ein Stück weiter auf den Erfurter Ast des Gleisdreiecks abzubiegen.
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6.) Zur Übersicht eine Karte der beiden Bahnlinien. Zunächst gehts knappe 53 km auf der KBS 594 (vormals 651) bis Straußfurt und anschließend 20 km auf der KBS 596 (vormals 644) über Bad Tennstedt nach Döllstädt. Die auch "Pfefferminzbahn" genannte Bahnlinie Straußfurt – Großheringen wurde am 14. August 1874 eröffnet.

Die zwischen 1997 und 1999 eingestellte bzw. stillgelegte Strecke Döllstedt – Straußfurt war das nordöstliche Teilstück der ursprünglich in Ballstädt (Kr. Gotha) beginnenden Strecke. Ballstädt liegt an der Strecke Gotha – Leinefelde. Von hier ausgehend wurde am 15. Dezember1889 das erste 16,7 km lange Teilstück Richtung Straußfurt eröffnet – über Gräfentonna und Döllstädt, bis nach Herbsleben. Erst am 17. Juli 1895 wurde die Verlängerung bis Bad Tennstedt in Betrieb genommen. Dann dauerte es bis zum 1. Juni 1906 bis durchgehend nach Straußfurt gefahren werden konnte.

Der Abschnitt Ballstädt – Gräfentonna wurde bereits am 2. November 1947 stillgelegt. Die Strecke hatte also ihren Ausgangspunkt nunmehr beim km 12,04 in Döllstedt.
7.) Aus Naumburg kommend traf ich mit der RB 6221 um 11:58 in Großheringen auf der Nordseite des in Insellage errichteten Empfangsgebäude an. Die beiden Gleise der Nebenbahn liegen auf der Südseite. Es bleibt nur wenig Zeit, denn bereits um 12:05 geht es mit der RB 14465 weiter auf die Strecke nach Straußfurt. Hier steht bereits 772 120 mit 972 720, der bis nach Döllstädt durchfahren wird. Die 201 604 rechts daneben hat um 11:53 die RB 14460 aus Straußfurt gebracht.

Werktags fahren zum Fahrplan 1994/95 acht Zugpaare die gesamte Strecke. Dann gibt es diverse Leistungen, die die unterschiedlichsten Teilstrecken fahren, z. B. Sömmerda – Großheringen, Sömmerda – Buttstädt, Sömmerda – Kölleda, Straußfurt – Buttstädt, Straußfurt – Sömmerda, Großheringen – Eckartsberga, Großheringen – Buttstädt...
9.) Das große Fachwerkgebäude wurde irgendwann in den Folgejahren abgerissen. Heute besteht hier nur noch eine breite Bahnsteigfläche zwischen den Gleisen der Hauptbahn und der Nebenbahn.
10.) Abfahrt. Im Hintergrund ist der Ringlokschuppen des Betriebswerks zu erkennen, vor dem das Streckengleis nach Camburg abbiegt.
11. + 12.) Gleich nach passieren der letzten Weiche geht es eine Rampe hinauf. Ein Stück hinter dem Fahrdrahtende wird die Hauptstrecke überquert, die hier südwestwärts Richtung Weimar verläuft. Auf dem Abstellgleis, das von der DKW abgeht steht eine Dosto-Garnitur.
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