1.) 614 004 steht auf Gleis 2 Nord und wird um 14:43 als Nt 8968 nach Bad Steben aufbrechen. Die Gleisnummerung ist in Hof etwas ungewöhnlich, das Gleis am Hausbahnsteig ist Gleis 2. Dann gibt es je ein Kopfgleis nördlich und südlich des Empfangsgebäudes mit der Bezeichung Gleis 1 Nord und Gleis 1 Süd.
Die Gleise der beiden Inselbahnsteige haben aufgrund der beiden Durchfahrtsgleise ohne Bahnsteig sowie der stumpfen Abstellgleise an den Bahnsteigenden die Gleisnummern 4/6 und 8/10.
Alle durchgehenden Bahnsteiggleise sind betrieblich getrennt in den Abschnitt Nord und Süd, so daß sie von zwei Zügen gleichzeitig belegt werden können. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Staatsbahnzeit, als die Gebäudemitte des EG den Bahnhof in den bayerischen und sächsischen Teil trennte. Über Weichenverbindungen konnte jeweils am anderen Zug über das Zwischengleis vorbeigefahren werden, bzw. auch umgesetzt werden, ohne bis ins Vorfeld zu müssen. 1991 lag nur noch eine Weichenverbindung zwischen Gleis 3 und 4.
2.) Auf Gleis 1 Süd wartet diese 796/996-Garnitur auf die 37 Minuten dauernde Fahrt als Nto 8915 nach Selb Stadt.
Das Bw Hof beheimatete 1991 noch 12 Uerdinger in der modernisierten Version der Reihe 796 und drei herkömmliche Triebwagen der Reihe 798. Außerdem 19x 996 und 3x 998. Diese kamen auf der Hauptstrecke KBS 850 bis nach Weiden und über Kirchenlaibach bis Bayreuth und waren noch auf den noch im Personenverkehr betriebenen fränkischen Nebenbahnen im Einsatz.
3. + 4.) Je eine Ansicht von Steuerwagen und Triebwagen. Im Hintergrund ragt das am 22.09.1974 in Betrieb genommene Zentralstellwerk empor, das 8 mechanische und elektromechanische Stellwerke ersetzte.
5.) Auf Gleis 6 ist derweil 218 201 mit dem D 309 Berlin – München eingefahren. Er wird jedoch ohne den Görlitzer D 464 nach München weiterfahren. Dieser hat bereits 1,5 Stunden zuvor Hof verlassen. Wie auch sein Gegenzug, der D 308, führt der D 309 hinter dem Am einen Gesellschaftswagen mit sich.
6. + 7.) Nebenan rasselt 218 230 leer durch den Bahnhof ins südliche Vorfeld hinaus. Ebenfalls eine Krauss-Maffei-Lok, die seit Januar 1973 im Dienst war. Bereits 2004 wurde sie ausgemustert.
Links im Bild der km-Stein 126,9, gemessen ab Bamberg. Hof wurde 1848 als nördlicher Endpunkt der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn erreicht. Das südliche Ende dieser historischen Linienführung liegt 533 Streckenkilometer entfernt in Lindau im Bodensee.
Von sächsischer Seite her wurde ebenfalls 1848 der Abschnitt Plauen – Hof eröffnet. Durchgängig bis Leipzig war die Strecke ab 1851 befahrbar, mit einer Streckenlänge von 164 Kilometern.
8.) Das Bahnbetriebswerk Hof. Der Ringlokschuppen im ehemals bayerischen Teil wurde nach dem Ende der Dampfloks ziemlich schnell abgerissen und ersetzt durch eine zeitgenössische Diesellokhalle. Links davor steht 218 219.
Als die beiden in der Ordnungsnummer darunter liegenden Krupp-Loks 218 217 und 218 218 (die bekannten Farbmusterloks in rot/beige und ozeanblau/beige) im Februar 1974 ausgeliefert wurden, hatte die von Krauss-Maffei gefertigte rote 218 219 schon zwei Jahre auf dem Buckel. Ihre Abnahme war am 1. August 1972.
Von rechts nähert sich eine Rangiergarnitur mit 323 682.
9.) Aus dem Hintergrund rumpelt 323 682 mit einigen Güterwagen an, die sie innerhalb des Bw-Bereichs verschiebt. Zum Zeitpunkt hatte das Bw Hof noch zwei Köf II beheimatet. Die andere war 323 730.
10. - 13.) Die Köf zieht die Wagen vor bis zum Postgebäude, wo ein Hilfsgerätewagen steht und drückt sie anschließend wieder zurück. 323 682 wurde 1959 als Köf 6500 in Dienst gestellt und 1992 ausgemustert.
14.) Um 14:31 erreicht 218 221 mit dem E 3767 aus Bamberg den Hofer Hauptbahnhof auf Gleis 2 Süd. Der Zug führt Kurswagen von Stuttgart Hbf nach Görlitz mit sich. Die Kurswagen waren ab Stuttgart zunächst am D 1465 (Stuttgart Hbf ab 8:02) nach Dresden. Dieser fuhr über Aalen – Crailsheim – Ansbach nach Nürnberg, Ankunft dort um 10:23. Der D 1465 fuhr ab Nürnberg weiter über Kirchenlaibach – Marktredwitz nach Hof.
Die Kurswagen wurden in Nürnberg dem E 3767 beigestellt, der über Bamberg nach Hof fuhr. Dort werden die Wagen dem kurze Zeit dem D 465 München – Görlitz beigestellt.
15.) Der D 465 München – Görlitz fuhr während des Winterfahrplans 1990/91 zwischen München und Hof kombiniert mit dem D 308 München – Berlin. Der Zug ist etwa 10–12 Wagen stark.
218 207 (Bw Regensburg) und die zur Unterstützung vorgespannte 132 079 (Bw Reichenbach) haben im Mai 1991 um 14:25 die beiden D-Zugteile von Regensburg nach Hof gebracht: vorne den D 308 München – Berlin und hinten den D 465 München – Görlitz. Ersterer besteht aus DB-Wagen und wird Hof um 14:32 wieder verlassen. Der Görlitzer Teil ist aus DR-Wagen gebildet und fährt um 14:48 weiter. Im werden noch die Kurswagen aus Stuttgart beigestellt.
Ab dem Sommerfahrplanwechsel zum 2. Juni 1991 und somit dem ersten kombinierten DB/DR-Kursbuch fuhren beide Züge ab München getrennt und im Abstand von 2 Stunden. Der Berliner Zug hieß dann D 2006 (München ab 08:37, Hof an/ab 12:29/12:32) und der Görlitzer D 2065 (München ab 10:37, Hof an/ab 14:29/14:32) und beide hatten fortan nur noch 3 Minuten Aufenthalt in Hof.
218 207 wurde 1973 von Krupp geliefert. Zunächst war sie in Hamburg-Altona stationiert, 1975 kam sie zum Bw Regensburg, wo zu dieser Zeit nach und nach die Flotte aus vorwiegend 200er Nummern aufgebaut wurde, die bis Mitte der 1990er Jahre weitgehend unverändert blieb.
16.) Nun wurde die 132 079 schon abgekuppelt und ins Vorfeld gefahren. 218 207 wird den D 308 bis Reichenbach befördern, ab dort hängt der Fahrdraht. Den Görlitzer Zugteil übernimmt 132 079, die solange im Vorfeld wartet.
Hier rechts im Bild steht 132 167 und eine Schienenbusgarnitur nach Münchberg.
17.) Auf Gleis 8 Süd steht die Abfahrt des Nto 5868 nach Münchberg kurz bevor. Zu sehen ist 798 726, einer der drei nicht zum 796 umgebauten VT 98 beim Bw Hof.
18. + 19.) Auf dem Zwischengleis 7 ist die Reichenbacher 132 167 hinterstellt und wartet auf einen neuen Einsatz.
20.)
21.) Nachdem der Berliner Zug abgefahren ist, wartet der Görlitzer Zug noch auf die Abholung durch 132 079 mitsamt den Stuttgarter Kurswagen.
22.) Die rote Köf III hat dem Zug die Stuttgarter Kurswagen beigestellt und rollt nun auf die andere Bahnhofseite.
Neben den beiden Köf II sind auch noch 7 Köf III im Hofer Rangierdienst tätig:
332 210, 245, 301
333 065
335 122, 164, 173
23.) Abfahrt des Schienenbusses nach Münchberg.
24.) Die Köf zieht nun von Gleis 10 Wagen eines Wendezuges ab, den 211 159 nach Hof gebracht hat.
25. + 26.) 211 159 nunmehr solo am Bahnsteig von Gleis 10. Wie für die 01 war das Bw Hof auch für die 211 eine der letzten Hochburgen. 1991 waren dort noch 60 Maschinen davon stationiert und keine einzige 212. Im Jahr 2001 endete die Unterhaltung der V 100.10 in Hof.
27.) Blick vom Fußgängersteg auf die nördliche Ausfahrt. Hier fällt die Spurplanveränderung an den Bahnsteigenden auf. Dies ist jedoch schon seit Ende der 1960er Jahre so. Im Hintergrund sieht man auf dem Streckengleis aus Gutenfürst noch einmal die 132 167, die sich jetzt in Bewegung gesetzt hat. Links daneben der Ablaufberg, über den gerade Güterwagen abgedrückt werden.
Rechts der letzte verbliebene Ringlokschuppen aus dem ehemaligen sächsischen Bahnhofsteil, der zum Abstellen von Omnibussen verwendet wurde. Dahinter sieht man die andere Köf II stehen, die 323 670.