Doku des Alltags: Eisenbahn in München
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Der Nordring
München Ost - Johanneskirchen - Milbertshofen - Ludwigsfeld - Olching

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Krautexpress und Güterring
Die 14,5 km lange Lokalbahn München Ost – Ismaning wurde am 5. Juni 1909 dem Verkehr übergeben. Am gleichen Tag erfolgte die Inbetriebnahme der zunächst ebenfalls eingleisigen Güterstrecke Johanneskirchen – Schwabing. Damit bekam der bereits bestehende Güterbahnhof Schwabing seinen zweiten Anschluß von Osten her und lag somit in Spitzkehrenlage. Die westliche Anbindung erfolgte 8 Jahre zuvor am 10. Oktober 1901, ab Moosach an der Landshuter Strecke gelegen.

Der Personenverkehr war einer Lokalbahn entsprechend überschaubar. In der Anfangszeit gab es 7 Zugpaare München Ost – Ismaning, deren Züge meist zwischen 2 - 3 Zweiachsern + Gepäckwagen bestanden. Die Fahrzeit betrug etwa eine halbe Stunde. Die Bahnhofsgebäude entlang der Strecke entsprachen der einfachen Bauweise bayerischer Lokalbahnen. Holzbauweise, ebenerdig, integrierter Güterschuppen mit Rampe. Die beförderten Güter waren vorrangig Torf aus dem nahegelegenen Erdinger Moos, Ziegel aus einer Ziegelei bei Ismaning sowie im Herbst umfangreiche Krauttransporte der rund um Ismaning ansässigen Krautbauern. Dadurch bekam die Bahnstrecke bald ihren Spitznamen verpaßt: Krautexpress.

Am 1927 wurde die Strecke auf voller Länge bis Ismaning elektrifiziert und zwischen Ostbahnhof und Daglfing ein zweites Streckengleis verlegt. Dies war am 22. Oktober vollendet. Den Betrieb übernahmen nun Loks der Reihe E 32. Auch der Zugverkehr verdichtete sich, inzwischen waren täglich 11 Zugpaare auf der Strecke.

Auch der Güternordring nahm immer mehr Gestalt an, nachdem 1924 der Rbf Ost in Betrieb ging. Die Verbindungskurve Milbertshofen – Feldmoching wurde zeitgleich eröffnet. 1939 erfolgte der Lückenschluß mit gleichzeitiger Elektrifizierung bis nach Olching an der Augsburger Strecke, sowie die Verbindungsbahn Olching – Abzw. Steinwerk an der Buchloer Strecke. Letzere blieb ohne Fahrdraht, da ja auch die Strecke nach Buchloe nicht elektrifiziert war.

In der Nachkriegszeit kamen nach Ismaning häufig Triebwagen der Reihe ET 85 zum Einsatz. In den 60er Jahren war die Strecke von der Einstellung bedroht, die jedoch dank der Integrierung der Bahn in das 1972 eröffnete S-Bahnnetz abgewendet werden konnte. Zur Olympiade fuhr die Sonderlinie S11 ab Ostbahnhof über Hauptbahnhof – Laim – Moosach zum Olympiabahnhof auf dem Oberwiesenfeld. Über den östlichen Abschnitt wurde die S 5 aus Herrsching über Ostbahnhof – Daglfing – Johanneskirchen zum Olympiabahnof verlängert. Im Normalbetrieb verkehrte auf Strecke die S-Bahnlinie S3 der Relation Nannhofen – Ismaning.

Mit dem Neubau des Münchner Flughafens bei Freising wurde bis 1992 ab Ismaning verlängert. Dabei wurde der alte Endbahnhof Ismaning stillgelegt und der neue tiefergelegt. Die Strecke verschwindet vor Ismaning in einem Tunnel und kommt nördlich des Ortes wieder ans Tageslicht.

1.) 420 014 legt sich auf der Linie S3 kurz vor Steinhausen in die Kurve. Das Gleis im Vordergrund ist die Zufahrt zum Rangierbahnhof Ost. Im Hintergrund stößt das Truderinger Gleis auf die Strecke. Hier beginnt der Nordring.
2. + 3.) Die eingleisige Abzweigung nach Trudering.
4.) Eine 360 "pflügt" durch die Felder am Einfahrtvorsignal des Rbf Ost vorbei, welches Langsamfahrt erwarten anzeigt.
5.) Die Verbindung Daglfing - Trudering wurde 1939 eingleisig erbaut, 1941 elektrifiziert und 1942 zweigleisig ausgebaut. 1959 wurde die Trasse auf ein Gleis zurückgebaut.
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