Die Strecke Garmisch – Mittenwald wurde am 1. Juli 1912 eröffnet, zunächst noch ohne Fahrdraht. Am 28. Oktober war von österreichischer Seite die Weiterführung nach Innsbruck fertiggestellt, welche von Anfang an elektrisch betrieben wurde. (15.000 Volt, 15 Hz).
Die extra für diesen Betrieb entwickelten Elloks der Reihe 1060 beförderten die Züge von Innsbruck nach Mittenwald. Anschluß nach Garmisch boten zunächst noch Dampfzüge. Die Fertigstellung der Fahrleitung bis Garmisch verzögerte sich noch mehr als ein halbes Jahr, ebenso die Auslieferung der bayerischen Elloks der Gattung EP3/5, so daß schließlich ab 25. April 1913 die Strecke Garmisch – Innsbruck durchgehend elektrisch befahrbar war.
Die Strecke Garmisch – Mittenwald und weiter bis zur östervzreichischen Grenze ist eigentlich als Nebenstrecke kategorisiert. Sie ist aber mit der Streckennummer 5504 der Strecke München – Garmisch zugeordnet und gilt auch als Kursbuchstrecke 960 als durchgehende Strecke mit Nah- und Fernverkehr.
1.) Das Empfangsgebäude vom Bahnsteig der Gleise 2 und 3 aus gesehen.
2.) Um 10.50 ist 111 217 mit dem E 3685 angekommen, Abfahrt in München war um 9.00. Auf Gleis 3 steht abfahrtbereit der IC 128 "Karwendel" von Seefeld i. T. nach Dortmund. Zwischen Seefeld und Mittenwald ist der Zug nicht als Intercity eingestuft, sondern als Eilzug E 1728.
3.) Die 111 wird abgekuppelt und fährt auf ein Nebengleis. Der Zug fährt um 10.57 verkürzt weiter nach Innsbruck als E 685 wo er um 11.48 ankommen wird. Inzwischen wird das Gepäckabteil des ehemaligen Hasenkasten-Steuerwagen be- und entladen. Bei dem Wagen handelt es sich um einen BDnb 742, ehemals Steuerwagen BDnf 735. Von den BDnb 742 waren zum Zeitpunkt vier Exemplare in Garmisch beheimatet. Dieser hier hat die Nummer 82-53 322-7. Führerstandsfenster, Übergangstür und Gummiwulst sind noch vorhanden, aber die Spitzenbeleuchtung sowie die Signalpfeife waren entfernt worden. Im Gegensatz dazu hatte der hier in Bichlbach-Berwang gesichtete 82-53 064-5 noch seine (funktionslose) Spitzenbeleuchtung.
4.) Die Weiterfahrt nach Innsbruck erledigt die ÖBB-Lok 1042 605, die sich hier vor den Zug setzt. Die Lichtsignale stehen seit 1975, als ein Sp Dr L30-Stellwerk das mechanische. Inzwischen ist auch das Spurplanstellwerk Geschichte, der Bahnhof Mittenwald wird seit 2007 vom ESTW in Garmisch bedient.
5.) 1042 605 setzt sich vor den E 685 und wird angekuppelt. Die Beladung hat immer noch kein Ende gefunden. Inzwischen ist es 10.55 und der IC hat Mittenwald verlassen. Um 20.13 wird er den Hauptbahnhof Dortmund erreichen.
6.) Bahnsteigansicht nach Süden. Rechts befindet sich der schienengleiche Übergang, eine Unterführung gibt es nicht. Auf Gleis 1 stehen die abgehängten Wagen des Eilzuges. Den vorderen Teil sieht man gerade noch hinterhalb der Schlierenwagen-Garnitur Richtung Scharnitz entschwinden.
7.) Zwei Stunden später. Der Schattenwurf des Bahnsteigdaches ist schon deutlich steiler geworden. Es ist 12.51 und 111 212 fährt mit dem E 3607 auf Gleis 3 ein. Der Zug endet hier. Anschluß nach Innsbruck bietet nun am gleichen Bahnsteig gegenüber die Schlierenwagen-Garnitur, als 5435 um 13.11.
8.) Die Straßenseite des Empfangsgebäudes mit dem großzügigen Bahnhofsvorplatz.
9.) 111 002 mit Eilzug bei der Einfahrt in Mittenwald. Wegen des geringen Lichtraumprofils steht das Signal von Gleis 1 auf der linken Seite.