Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Dieselbetrieb rund um Mühldorf
Wasserburg (Inn) Bahnhof
km 25,7 (v. Rosenheim), km 24,7 (v. Grafing Bf), km 0,0 (n. Wasserburg Stadt)

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Grafing Bf | Grafing StadtEbersbergSteinhöring – Tulling – Forsting – Brandstätt – EdlingWasserburg BfWasserburg Stadt

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Die 121,1 km lange Strecke Rosenheim – Mühldorf – Pilsting wurde in zwei Teilstücken zwischen 1875 und 1876 eröffnet. Die Bayerische Ostbahn AG (die bis 31.12.1875 eine eigenständige Bahngesellschaft war) projektierte diese Strecke, um eine direkte Nord-Süd-Verbindung zwischen Brenner und Böhmen über Bayerisch Eisenstein zu schaffen, mit der München umfahren werden konnte.

Etwa auf halber Strecke zwischen Rosenheim und Mühldorf entstand die Station Reitmehring, die das gleichnamige Dorf an die Bahn anschloß. Reitmehring liegt ca. 4,5 Kilometer von der alten Handelsstadt Wasserburg am Inn entfernt. An der eisenbahntechnisch ungünstig gelegenen Stadt (die 1085 das erste Mal erwähnt wurde) ging somit der Bahnbau vorerst vorbei.
Als dann am 24.12.1900 endlich die Stichstrecke von Reitmehring nach Wasserburg eröffnet wurde wurde die Station Reitmehring in Wasserburg Bahnhof umgenannt. Der Bahnhof entwickelte sich zu einem betriebsamen Kreuzungs- und Umsteigebahnhof für den lokalen Verkehr. Die erhoffte Fernverbindung war jedoch nie von großer Relevanz, da der meiste Verkehr dann doch über München lief. Die Strecke ist von Rosenheim bis Pilsting kilometriert, wurde betrieblich aber bald geteilt in die Kursbuchstrecke Rosenheim – Mühldorf und Mühldorf – Pilsting – Landau – Plattling. Beispielsweise 1962 gab es aber noch ein durchgehendes Zugpaar:

E/P 1162 Plattling 6:47 – 8:13 Mühldorf 8:40 – 9:16 Wasserburg Bf 9:20 – 9:43 Rosenheim
P/E 1171 Rosenheim 19:05 – 19:30 Wasserburg Bf 19:33 – 20:08 Mühldorf 20:21 – 21:45 Plattling

Zwischen Plattling und Mühldorf als Eilzug und zwischen Mühldorf und Rosenheim als Personenzug, aber mit der selben Zugnummer. Die Züge legten dabei 15 Zwischenhalte ein. Mit der Stilllegung des Gesamtverkehrs zwischen Frontenhausen-Marklkofen (km 102,7) und Pilsting war diese Relation unterbrochen. 1970 endete auch der Personenverkehr zwischen Neumarkt-St. Veit (km 77,3) und Frontenhausen-Marklkofen.

Die Unterbrechung der Strecke Rosenheim – Mühldorf 1978 aufgrund der baufällig gewordenen Innbrücke bei Jettenbach war der Beginn eines besonderen Kuriosums: Nördlich und südlich der Brücke wurden Haltepunkte mit geteerten Bahnsteigen geschaffen, wo der jeweilige Anschluß-Schienenbus wartete. Wer also von Mühldorf nach Rosenheim wollte, fuhr bis zum Hp Innbrücke Nord, ging zu Fuß über die 200 m lange Brücke und stieg am anderen Brückenkopf beim Hp Innbrücke Süd in den dort wartenden Schienenbus. Als 1985 die Brücke auch für Fußgänger gesperrt wurde und auch die Königswarther Innbrücke bei Gars große Schäden aufwies, wurde zwischen Wasserburg Bf und Mühldorf der Personenverkehr völlig eingestellt.
Wasserburg Bf wurde somit im Personenverkehr für viele Jahre Spitzkehren- und Endbahnhof. Was noch blieb war ein spärlicher Güterverkehr nach Soyen.

In den Folgejahren wurden die Innbrücken neu aufgebaut und seit 1994 gibt es wieder durchgehenden Verkehr von Rosenheim nach Mühldorf.

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