Doku-des-Alltags: Allgäubahn und Mittelschwabenachse
Der Bahnhof Kaufering wurde am 1. November 1872 eröffnet, zusammen mit der Strecke Buchloe – Kaufering und der weiterführenden Vicinalbahn nach Landsberg. Erst ein halbes Jahr später ging am 1. Mai 1873 die Strecke nach München in Betrieb.
1.) Am 23.03.1988 fährt die spätere Tourstikzuglok 218 416 mit dem E 3176 München – Kempten um 13:38 in Kaufering ein. Dieser Eilzug fuhr um 13:04 ab München Hbf, Gleis 29 und war im Fahrplan zwischen zwei höherwertigeren Zügen eingebettet: Um 12:00 der EC 96 "Gottfried Keller" nach Zürich und um 14:00 der D 2166 nach Freiburg über Basel Bad Bf. Während der EC in Kaufering so wie heute natürlich durchfuhr, legte der D 2166 um 14:39 einen Halt ein.
2.) Anschluß nach Landsberg bietet 627 101 als Nt 5826, Abfahrt um 13:45. Damals war die Lechfeldbahn in zwei Kursbuchtabellen aufgeteilt: KBS 982 Augsburg – Kaufering – Landsberg und KBS 983 Kaufering – Landsberg (Gesamtverkehr). Meistens pendelten die Triebwagen nur zwischen Kaufering und Landsberg, die Zugdichte auf dem nördlichen Abschnitt war lang nicht so groß wie heute. Es gab den damals üblichen Bus-Parallelverkehr, der ja oft eine "Angebotsumstellung" zur Folge hatte. Auf dieser Strecke zum Glück jedoch nicht.
3.) Eine Stunde später hat 628 302 den Bahnhof Kaufering von Landsberg kommend erreicht. Der Triebwagen am 10.4.1987 in Betrieb genommen und war zunächst beim Bw Kiel beheimatet. Seit dem 18.1.1988 ist er in Kempten stationiert. Der Zugzielanzeiger zeigt nun Buchloe an, aber dorthin wird er als Leerfahrt rollen und ins Bw einrücken.
4.) Am frühlingshaften 29. Dezember 1987 steht 627 101 zur Abfahrt nach Landsberg bereit. An jenem Tag sah ich auch einen 627 abfahren, der mit einem 815 gekoppelt war! Pech, leider nicht fotografiert.
5.) Bahnhof Kaufering (km 56,2) am 18.7.1978: 218 466 bei der Einfahrt um 13:56 mit dem N 4704 München – Kempten. Buchloe wird er um 14:09 erreichen und dort nach 32-minütigem Aufenthalt weiter nach Kempten fahren. Ankunft dort um 15:47.
Auf Gleis 4 steht der 795 449 mit 995 296, um 13:53 als Nto 5811 aus Schongau angekommen. Abfahrt dort war um 12:57. Um 13:57 geht die Fahrt weiter nach Augsburg Hbf, wo er um 14:36 ankommen wird.
Während des Aufenthalts in Buchloe wird der N 4704 vom D 362 überholt:
MH ab 13:50, Buchloe 14:32/14:34, Kaufbeuren 14:47/14:48, Kempten 15:19/15:21, Immenstadt 15:37/15:39, Oberstaufen 15:53, Röthenbach 16:06, Lindau Hbf an 16:34 Uhr. (Weiterfahrt ab Lindau ab 16:46 Uhr)
6.) Bevor der Schienenbus weiter fährt, muss noch der Gegenzug aus Augsburg rein. Planmäßige Ankunft wäre ebenfalls 13:53, aber hier kommt 211 245 mit dem N 5804 wohl mit etwas Verspätung eingefahren. Um 14:01 gehts weiter, Ankunft in Schongau ist um 14:57.
7.) Treppenaufgang zu Gleis 4 und 5 im Januar 1979. Die mechanischen Zugzielanzeiger kündigen Züge nach München und Landsberg an. Nach München von Gleis 4? Naja, nicht ganz. Um was für eine Leistung es sich handelt wird man auf Bild 11 sehen.
8.) Um 16:11 kommt von Landsberg der 515 009 als Nt 5835 auf Gleis 5 eingefahren. Noch stehen die Formsignale, aber die dahinter aufgestellten Lichtsignal kündigen schon den Wechsel im selben Jahr an.
9. + 10.) Umsteigende warten nun am selben Bahnsteig gegenüber auf den Anschlusszug aus Buchloe. Der 515 009 wird um 16:18 als Nt 5836 zurück nach Landsberg fahren. Das Zugangebot im Personenverkehr bis nach Schongau war zu diesem Zeitpunkt schon stark ausgedünnt.
11.) Einfahrt von 515 138 um 16:14 auf Gleis 4. Es handelt sich um den Nt 4811 Buchloe – Grafrath, also keine ETA-Fahrt bis München Hbf. In Grafrath wird er um 16:38 ankommen, dort besteht Anschluss an die S-Bahn nach Trudering um 16:49. Mit ihr erreicht man München Hbf um 17:24. Zurück fuhr der ETA bis Geltendorf leer und dann um 17:53 als Nt 4718 zurück nach Buchloe. Im Laufe des selben Jahres wurde in Kaufering das Dr-Stellwerk (Sp Dr L60) in Betrieb genommen.
12.) Blick aus dem Führerstand einer 210 oder 218 am D 360 "Isar-Rhône-Expreß" München – Genf (an diesem Tag wohl ein wenig verspätet) auf ein 515-Doppel als Nt 4841 bei der Einfahrt. Dahinter das noch in Betrieb befindliche Stellwerk 3. Auch der 4841 hatte einen interessanten Laufweg: Bad Wörishofen – Buchloe – Geltendorf. In Türkheim Bf wurde er mit dem Et 3739 aus Memmingen vereint, daher besteht er aus 2x 515:
Nt 4841 Bad Wörishofen 8:07 – 8:14 Türkheim Bf Et 3739 Memmingen 7:44 – 8:17 Türkheim Bf
gemeinsam weiter als
Nt 4841
Türkheim Bf 8:20
Wiedergeltingen 8:25
Buchloe 8:29 / 8:34
Igling 8:40
Kaufering 8:44 / 8:45
Epfenhausen kein Halt
Schwabhausen 8:54
Geltendorf 8:58
Dort Anschluss an die S4 nach München um 9:02
13.) Die durchgehenden Streckengleise der Allgäubahn sind die Gleise 2 und 3. Gleis 4 und 5 werden von den Zügen von/nach Landsberg und Augsburg benutzt. Rechts daneben schließt sich ein 10-gleisiger Güterteil an, der überwiegend zum Abstellen von Güterzügen benutzt wird. Diese Gleise sind vor einigen Jahren einem neuen Gewerbegebiet gewichen, so dass es neben Gleis 5 nur noch ein Gütergleis gibt.
14.) Blick auf die weitläufigeren Gleisanlagen von der Brücke am westlichen Bahnhofskopf (März 1989). Südlich des Bahnhofs gab es einen großzügigen 6-gleisigen Abstellbereich für Güterwagen. Links erkennt man noch Spuren der früheren Lokstation, deren zweigleisiger Lokschuppen sich neben dem Empfangsgebäude befand: Im Gleis 1 liegt noch die Weiche, die zu den ebenfalls noch sichtbaren Behandlungsgleisen führte.
Rechts im Vordergrund ist noch das Fundament des Stellwerks III zu erkennen. Seit 1979 ist das Drucktastenstellwerk in Betrieb, das die mechanischen Stellwerke ablöste. Über die EKW zweigt die Strecke nach Bobingen ab.
15.) Der Nt 6715 Landsberg – Augsburg verlässt den Bahnhof. 628 023 (mit beiger Absetzlinie über dem Rahmen) schiebt den motorlosen 628 006 (später 928 023) dem nächsten Halt Hurlach entgegegen.
16.) 218 471 fährt mit dem D 2167 Freiburg – Basel Bad Bf – München im März 1989 um 17:38 in Kaufering ein. Abfahrt in Freiburg war um 11:15, Ankunft in München Hbf um 18:13 auf Gleis 15.
17.) Kaufering im Sommer 1989: rechts der D 2168 München – Lindau, links der N 6715 Landsberg – Augsburg, gebildet aus 628 103, 928 103, 628 005 und 628 015. Das Gespann kam um 17.16 an und hat in Kaufering bis 17.25 Aufenthalt. Der D 2168 legt seinen Halt um 17.18 ein.
18.) Über Landsberg hinaus bis Schongau wird die Nebenbahn nur noch im Güterverkehr befahren. Aber mit mitunter sehr langen Güterzügen, die von Augsburg kommen. Diese werden regelmäßig mit einer 290 und einer 218 im Doppelpack bespannt, wie auch hier 290 157 und 218 474.