Doku des Alltags: Eisenbahn in der BD München
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Kreuzungsbahnhof der Mittelschwabenachse & Ammerseebahn
Bahnhof Geltendorf km 42,1 / 21,3
- KBS 970 / 960 (985) / 994 (999.4) -

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Der Bahnhof Geltendorf liegt am km 42,1 von München Hbf und am km 21,3 von Mering. Zur Inbetriebnahme des Abschnitts München – Kaufering am 1.5.1873 gab es in Geltendorf noch keinen Bahnhof. Der Ortskern des eigentlichen Dorfes Geltendorf liegt gut 2 km nördlich der Bahnstrecke (heute ist es bis zum Bahnhof gewachsen). Erst mit der Planung der Ammerseebahn Mering – Weilheim sollte ein Kreuzungsbahnhof entstehen.

Dieser war aber zuerst für Türkenfeld (km 39,2 v. München) vorgesehen, wo es schon einen Bahnhof gab. Mitunter war aber dann das Kloster St. Ottilien ausschlaggebend, dass der Kreuzungsbahnhof weiter westlich errichtet wurde. Das Kloster stellte Fläche für die Trasse zur Verfügung und bekam eine eigene Haltestelle (km 23,0 v. Mering). [Quelle: Peter Rasch, Die Nebenbahnen zwischen Ammersee, Lech und Wertach]

Die Einrichtungen waren im neuen Bahnhof Geltendorf sehr bescheiden. Kein gemauertes Bahnhofsgebäude wie in den anderen Stationen, sondern nur ein einfacher Holzbau, der erst 1930 durch ein neues Gebäude ersetzt wurde. Dieses Gebäude ist auch nur ebenerdig ausgeführt. Gegenwärtig (2020) steht es kurz vor dem Abriss und soll durch ein modernes Gebäude ersetzt werden.

1902 gingen die mechanischen Stellwerke der Bauart Krauss in Betrieb. Je ein Wärterstellwerk an den Bahnhofsköpfen und ein Befehlsstellwerk im Bahnhofsgebäude. Die Geltendorfer Gleisanlagen wurden immer weiter ausgebaut. Der Streckenabschnitt München - Kaufering erhielt 1905/06 das zweite Streckengleis, seit 1908 können die Züge der Ammerseebahn durch ein Brückenbauwerk am Westkopf die Mittelschwabenachse niveaufrei kreuzen.

Der Bahnhof erhielt zwei Inselbahnsteige mit Bahnsteigunterführung. Alle Bahnsteige hatten ursprünglich eine hölzerne Überdachung. Am Hausbahnsteig blieb diese bis 2005 bestehen. Die Inselbahnsteige wurden für den ab 1972 anstehenden S-Bahnbetrieb erhöht und bekamen neue Dächer. Das Drucktastenstellwerk ging 1968 in Betrieb und ersetzte die drei mechanischen Stellwerke. Bemerkenswert ist hierbei, dass noch 1968 Lichtsignale der älteren Bauart (mittige Grün- und Gelboptik, runde Abschirmblenden) aufgestellt wurden.

Der elektrische Betrieb zwischen München und Geltendorf wurde am 29.9.1968 aufgenommen, zwischen Mering und Geltendorf am 7.9.1970. Die Weiterführung der Oberleitung Richtung Buchloe hat nun ein halbes Jahrhundert gedauert. Die Elektrifizierungsarbeiten begannen Anfang 2018, ab Dezember 2020 soll über Memmingen bis Lindau elektrisch gefahren werden.
1.) Morgendliche Begegnung im Kreuzungsbahnhof Geltendorf. 218 466 ist mit dem Eilzug aus Weilheim um 7:53 auf Gleis 3 angekommen und hat bis um 8:02 Aufenthalt. Auf Gleis 2 fährt nun 218 449 mit dem Eilzug aus Oberstdorf ein, der so einige vom Ammersee kommende, umsteigende Pendler aufnimmt. Ankunft in München Hbf ist um 8:24. Da wird der E 3654 gerade in Mering abfahren.

218 466 war die erste 218 beim Bw Kempten, die orientrot lackiert wurde (26.5.88). Die nächsten beiden waren 218 436 (19.1.89) und 218 439 (24.4.89).

Während die Bahnsteige der Gleise 2, 3, 4 und 5 für die S-Bahn bereits um 1970 erhöht wurden, blieb der Hausbahnsteig noch lange Jahre niedrig und behielt bis ca. 2005 sein hölzernes Dach.

2.) Um 15.39 hält der E 3183 Kempten — München in Geltendorf. An diesem Spätherbsttag 1987 wird der aus 6 Silberlingen bestehende Eilzug von 218 441 nach München geschoben. Der Starnberger Flügelbahnhof wird um 16.13 erreicht sein. Währenddessen steht auf Gleis 3 die nächste S-Bahn ins 80 km entfernte Ebersberg, die dem Eilzug unmittelbar darauf um 15.40 folgen wird.

Noch ein Gleis weiter, auf Gleis 4, steht der D 2717 Augsburg — Mittenwald, Abfahrt um 15.41. Er hat um 15.04 Augsburg verlassen und wird um 17.29 Mittenwald erreichen, 19 Minuten nachdem der 420 Ebersberg angekommen sein wird. Im Jahr darauf wurde zum Sommerfahrplanwechsel mit der Einführung des FD-Zugpaares 1918/19 diese Verbindung gestrichen. Ebenso die beiden anderen über die Ammerseebahn fahrenden D-Züge, D 1786/87 Garmisch — Hamburg und D 1416/17 Innsbruck — Dortmund.

3.) Am 22.2.1979 erreicht gegen 13:30 die 218 464 mit dem N 4704 München – Kempten den Bahnhof Geltendorf. Der auf Gleis 3 stehende 420 566 wird um 13:42 auf der Linie S4 die Fahrt nach Ebersberg antreten. Ankunft dort ist um 15:10. Anschluss nach Wasserburg (Inn) Stadt besteht in Ebersberg erst um 16:34 mit dem Nto 4951, Ankunft in Wasserburg Stadt um 17:16. Die S4 ist mit 79,8 km Streckenlänge die längste S-Bahnlinie im Münchner Netz.
4.) Auf Gleis 5 wartet bereits 515 009 als Nt 5610 auf die Weiterfahrt nach Augsburg. Die Münchner S 4 zeichnete sich dadurch aus, dass an ihrem westlichen Ende Anschluss mit Akkutriebwagen bestand, am östlichen Ende Anschluss mit dem Schienenbus.
5.) Der Gegenzug nach Weilheim wird von 218 443 geschoben.

Am 27.4.1979, also gut zwei Monate nach dieser Aufnahme hatte 218 443 (zusammen mit 218 441 von Bild 2) versuchsweise Abgashutzen auf dem Dach. Davon berichtet dieser Beitrag hier, wo die beiden Maschinen zusammen vor einem Schnellzug in München Hbf zu sehen sind.
6.) Eine Aufnahme à la Film Noir vom TEE Bavaria am 9.4.1971. Hinter der 210 003 läuft ein Popwagen mit.
7.) Zur Entlastung der Strecke Augsburg – München wurde der nördliche Abschnitt der Ammerseebahn von Mering nach Geltendorf elektrifiziert. Zum einen kann bei Störungen über diese Strecke umgeleitet werden, zum anderen fuhren zahlreiche Güterzüge in den 70er und 80er Jahre planmäßig diesen Weg. Am 7.4.1971 rumpelt um 18:20 eine 150 mit einem Güterzug durch Gleis 3.
8.) Anschlussverkehr von Landsberg (Lech) nach Geltendorf. Schon vor der S-Bahnzeit gab es das. Am 9.4.1971 erreicht um 18:30 dieser 795 als Nto 3385 den Bahnhof Geltendorf. Die Abfahrt in Landsberg war um 17:59.
9.) In Geltendorf besteht Anschluss nach München, um 18:55 mit dem N 3918 Geltendorf – München Hbf. Der 141-bespannte Wendezug steht hier schon auf Gleis 5 bereit.

Rechts vom Hasenkasten-Steuerwagen spitzt jenseits der Gleise ein Tank hervor. Möglichweise handelt es sich um eine Betankungsanlage für Dieselloks. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, wurden in der Zeit nach der Streckenelektrifizierung bis zur Aufnahme des S-Bahnbetriebes zahlreiche Nahverkehrszüge ins Allgäu (25xx) nachweislich bis Geltendorf elektrisch bespannt. Hier fand dann der Lokwechsel statt. Da die Diesellok dadurch nicht in München betankt werden konnte, erfolgte dies wohl in Geltendorf. Einen Geltendorfer Lokwechsel hat wohl nie jemand fotografiert.

Ich kann es aktuell leider nicht belegen, ob es sich hier tatsächlich um eine Dieseltankstelle handelt. Ich wäre hoch erfreut, wenn dazu vielleicht nähere Informationen auftauchen würden.
10.) Die Landsberger Anschlussleistungen wurden nach den 795 von 515 übernommen und schließlich von 627.1. Hier wartet 627 103 als 4794 auf Gleis 1. Gleis 1 ist zwar das Hauptdurchgangsgleis Richtung Buchloe, aber ehe der nächste Zug, der EC 98 "Bavaria", hier durchkommt, ist das Gleis längst wieder frei.

S-Bahnfahrgäste, die mit der S-Bahn um 18:07 in Geltendorf ankommen, können um 18:12 weiter nach Landsberg fahren, Ankunft dort ist um 18:30. Mit etwas Verspätung wird nun gleich auf Gleis 2 der D 2167 von Basel Bad Bf seinen Halt einlegen.

Das niedrige Bahnhofsgebäude versteckt sich hinter dem Bahnsteigdach. Es wird überragt von den beiden Dienstwohngebäuden von 1899 und 1912.
11.) Keine weiße Weihnachten 1988. 218 463 verlässt Gleis 2 mit dem D 2163.
12.) In Geltendorf gekaufte Fahrkarten, die Fahrt ging mit dem E 3655 nach Weilheim.
13.) Vom E 3655 habe ich kein Bild gemacht, jedoch vom Gegenzug E 3652 nach Augsburg, bespannt mit 212 181. Die Qualität ist miserabel, weil ich damals nur eine Agfamatic Pocketcamera dabei hatte. Die winzigen Negative einzuscannen ist schon eine Herausforderung.
14.) Am Schluss des Zuges ein BDnf.
15.) Eineinhalb Jahre später. Die selbe Uhrzeit, aber die Zugnummern haben sich geändert. Die Augsburger 212 wurden zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr für den Personenverkehr auf der Ammerseebahn eingesetzt. Den teilen sich jetzt 218, 628.0, 628.1 und 628.2.

Auf Gleis 4 steht 628 023, welcher zusammen mit seinem ursprünglichen Gegenstück 628 021 die einzige 628.0-Einheit mit einer beigen Absetzlinie oberhalb des Rahmens bildete. Seit 1980 ist 628 023 jedoch mit dem seither motorlosen 628 006 gekuppelt, der später in 928 023 umgezeichnet wurde. Auch 628 007, 628 016 und 628 017 verloren 1980 ihre Motoren und wurden mit 628 021, 022 und 024 gekuppelt und später entsprechend in 928 umgezeichnet.
16.) Kurz zuvor, um 8:30, legte der D 2162 nach Basel seinen Halt auf Gleis 1 ein. Rechts steht der Güterschuppen. Das Ladegleis war einst beidseitig angeschlossen. Bahnhofsseitig sogar von Gleis 1 und Gleis 2.
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